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FÖJ Zwischenbericht 2024/25 - Jule Zöftig

 

Gegen Ende meiner Schulzeit bekam ich immer häufiger die Frage zu hören „Und, was willst du nach der Schule machen?“, da ich keine Antwort darauf fand, fing ich an, mich damit zu befassen, was ich denn nach der Schule machen möchte. Direkt zu studieren oder eine Ausbildung zu machen, habe ich relativ schnell ausgeschlossen, da ich noch keine konkrete Vorstellung hatte, welchen Beruf ich später machen möchte und ich mich zuerst orientieren wollte. Außerdem habe ich mir eine Abwechslung zum Druck und Lernstress in der Schule gewünscht und als ich auf die Möglichkeit eines freiwilligen Jahres stieß, schien dies diese Kriterien zu erfüllen. Ich habe mich für verschiedene Stellen beworben, wobei das Bildungszentrum tatsächlich keine davon war. Diese Stelle bzw. das Bewerbungsgespräch wurde mir vom Träger „vorgeschlagen“, was im Endeffekt ein glücklicher Zufall war. Obwohl ich diese Stelle nicht selber rausgesucht habe, hat sie mir am besten gefallen.

 

Beim Bewerbungsgespräch herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre, sodass ich mich direkt wohlgefühlt habe. Alle Kollegen, die ich an diesem Tag getroffen habe, wirkten sehr freundlich und besonders meine fachliche Betreuung Paulina und persönliche Betreuung Sandra haben mir das Gefühl gegeben, keine Angst haben zu müssen. Dieser erste Eindruck bestätigte sich in den nächsten Monaten und ich schätze es sehr, dass hier ein so gutes Arbeitsklima herrscht.

 

Ich bin für das FÖJ aus meinem kleinen 500 Einwohner Dorf in eine WG nach Kiel gezogen, was für mich schon sehr ungewohnt war. Plötzlich fährt der Bus mehr als einmal die Stunde und der Weg zum Einkaufen oder Volleyball ist auch nicht länger als 5 Minuten. Trotzdem bin ich sehr froh darüber, dass ich „nur“ drei Stunden mit der Bahn nach Hause brauche und am Wochenende eine Auszeit von der Stadt habe und dann Freunde und Familie aus der Heimat wiedersehe, das ist für mich die perfekte Abwechslung. Ich bin auch sehr glücklich, dass ich hier in Kiel einen Volleyballverein gefunden, denn in den ersten Wochen hat mir der Sport sehr gefehlt.

 

Meine FÖJ-Stelle gehört zum Verein „Zukunftsfähiges Schleswig- Holstein“, was anfangs etwas verwirrend für mich wahr, da ich mir nicht vorstellen konnte, was der Unterschied zu den anderen beiden Stellen ist. Spätestens nach der ersten Vorstandssitzung wurden mir meine Aufgaben klarer und ich finde es spannend zu sehen, an welchen Projekten der Verein arbeitet. Die regelmäßigen Vorstandssitzungen sind immer ein interessanter Austausch zwischen den Vorstandsmitgliedern, bei dem auch ich mit einbezogen werde. Im Sommer folgt der Landesschüler: innen Wettbewerb, auf den ich besonders gespannt bin.

 

An meinem ersten Tag im BNUR lernte ich die anderen beiden FÖJler Bjarne und Madita kennen, mit denen ich 1 Jahr im Bildungszentrum verbringen werde. Wir haben uns direkt gut verstanden und ich bin zuversichtlich, dass wir in unserem kleinen FÖJ- Büro eine schöne Zeit haben werden. In der zweiten Woche lernten wir auch die FÖJler von der Stiftung Naturschutz und der Natur Kita kennen, sodass ich beim Einführungsseminar schon eine Handvoll Leute kannte, was sehr hilfreich war. Dadurch sind Freundschaften entstanden und wir arbeiten oft zusammen und gehen beispielsweise mit ins Moor zum Messen der Pegelstände oder, wenn wir uns nicht jeden Morgen im Bus treffen, verabreden wir uns privat zum „Moorleichentreffen bei Falafel Ali“ ;).

 

Am Anfang wurden wir mit vielen Informationen überflutet, was natürlich unvermeidbar ist und wovon wir den Großteil schnell wieder vergessen haben. Zwei Dinge sind uns aber direkt im Kopf geblieben: 1. Wo sich die Schokolade befindet und 2. Dass der angestaute Stapel an Seminarbewertungsbögen uns keine Freude bereiten wird. In den nächsten Wochen bestätigte sich diese Vorahnung und wir verbrachten viel Zeit damit, die Bewertungsbögen mit einem sehr veralteten Programm zu digitalisieren. Das hat anfangs zu etwas Frust geführt, da man viele Stapel wieder von vorne anfangen musste, aber als im November der Stapel vom Naturschutztag mit über 200 Zetteln einwandfrei funktioniert hat, war das dafür ein kleiner Erfolg. 

 

Die ersten Wochen waren sehr entspannt, da wir das Glück hatten, dass eine unserer Vorgängerinnen ihr FÖJ noch um 2 Monate verlängerte. Dadurch hatten wir immer einen perfekten Ansprechpartner und wurden schnell zu einem eingespielten Team.

 

Im Sommer bzw. in den Sommerferien gibt es im Bildungszentrum weniger zu tun, weil in dieser Zeit wenig Veranstaltungen liegen. Wir hatten aber trotzdem reichlich zu tun, da wir uns mit Projekten beschäftigten, wie die Stühle im „Sinnesgarten“ zu reparieren und zu streichen oder eine kleine Ausstellung im „FÖJ-Regal“ über das Thema künstliche Intelligenz zu erstellen.

 

Die Anfangszeit verging sehr schnell und schon stand das Einführungsseminar in Plön vor der Tür. Die Woche war geprägt von vielen interessanten Menschen, neuen Freundschaften, ganz viel Baden im Plöner See und einem hohen Schlafmangel. Durch das tolle Wetter im August und den Spaß, den wir dort hatten, hat sich die Woche mehr wie Urlaub angefühlt.

 

Nach dem Seminar gingen langsam die Veranstaltungen los und wir lernten, was wir in nächster Zeit bei einer Veranstaltung zu tun haben werden.  Dazu gehört zum Beispiel das Bereitstellen der Teilnahmeunterlagen, das Besorgen des Kuchens oder einfach Ansprechpartner für die Teilnehmer sein.

 

Mittlerweile haben sich die Abläufe an Veranstaltungstagen bei uns schon sehr gut eingependelt, umso aufregender sind daher die Exkursionen, bei denen man nicht direkt weiß, was auf einen wartet. Ein paar Highlights waren zum Beispiel der Ausflug in die Lüneburger Heide, bei dem wir viel über Heidepflege gelernt haben oder auf einen Ponyhof, auf dem Menschen mit Demenz Zeit mit Ponys und Eseln verbringen konnten.

 

Im Oktober war ich an der Reihe mit der Seminarvorbereitung für das nächste Seminar. Ich habe bewusst das zweite Seminar zum Vorbereiten gewählt, damit ich das Segelseminar und Sylt vollständig genießen kann und nicht noch die Vorbereitung im Kopf habe. Die Vorbereitung ist sehr zeitintensiv und anstrengend, weshalb das Seminar etwas stressiger war. Dennoch ist es schön zu sehen, wenn das, was man sich überlegt hat, allen gefällt und einwandfrei funktioniert.

 

In Richtung November fiel immer häufiger das Wort „Naturschutztag“ und dass das keine kleine Veranstaltung ist, wurde schon deutlich, als wir die Flyer im September dafür verschickt haben. In den Wochen kurz davor wurde uns das Ausmaß durch das Packen von hunderten Tagungsmappen und einem gefühlten Umzug des BNURs in die Holstenhallen nach Neumünster, erst bewusst. Mir haben diese Pack-Aufgaben aber sehr gut gefallen, da wir uns nebenbei diverse Dokus angeguckt haben, wodurch die Zeit schnell verging.

 

Der Naturschutztag selbst war für mich eines der besten Erlebnisse bisher, denn dort durfte ich mich mit zwei Technikern um die Power Points der Referenten kümmern. Das war sehr aufregend, da man sich vor mehr als 1000 Personen natürlich keinen Fehler erlauben wollte. Am Anfang hat eine PowerPoint kurzzeitig nicht funktioniert und es wurde für wenige Sekunden ein schwarzes Bild gezeigt, was mich sehr nervös gemacht hat. Hinterher habe ich mit anderen FÖJlern darüber gesprochen und niemandem ist es aufgefallen, also hätte ich mir darüber gar keine Gedanken machen brauchen.

 

Insgesamt war der Naturschutztag eine sehr schöne Veranstaltung, welche erlebnisreich, aber auch etwas anstrengend war, weshalb die eher entspannte Vorweihnachtszeit genau richtig danach war. Im Dezember hatten wir FÖJler einen Stand auf der Waldweihnacht in Trappenkamp, bei dem wir mit vielen Kindern kleine Tannenbäume gebastelt haben. Anschließend haben wir in einer Waldhütte übernachtet, wodurch es zu einem wirklich schönen „Abschluss“ der ersten Hälfte unseres FÖJs wurde.

 

Nach 5 Monaten bekam ich auch endlich, nach einem Stapel auszufüllender Formulare, mehreren Telefonaten und einem langen Emailverkehr, mein Wohngeld. Es ist sehr erleichternd, dass meine Miete ab jetzt nicht mehr höher als mein Einkommen ist und ich endlich auch merke, dass ich etwas verdiene. Der Wohngeldantrag ist wirklich umständlich und ohne die Hilfe von meinen Eltern hätte ich wahrscheinlich schon beim Ausfüllen der Formulare aufgegeben. 


Die Vorfreude auf das nächste halbe Jahr ist, wenn man betrachtet, was wir alles im ersten halben Jahr schon erlebt haben, sehr groß. Es ist wirklich verrückt zu merken, wie schnell die Zeit vergeht und das wir schon kurz vor dem dritten Seminar stehen. Ich bin gespannt auf die nächsten Seminare, Veranstaltungen und alles andere, was wir noch in einem halben Jahr erleben dürfen!

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